Benedikt Schnürr – ein junger Zukunftswinzer spricht über PiWis, Vertrauen und Verantwortung

Benedikt Schnürr – ein junger Zukunftswinzer spricht über PiWis, Vertrauen und Verantwortung


Benedikt Schnürr – ein junger Zukunftswinzer spricht über PiWis, Vertrauen und Verantwortung

Zwischen Innovation und Tradition: Wie Benedikt Schnürr den Familienbetrieb in Rheinhessen mit Pioniergeist und klarer Haltung in die Zukunft führt

Mit gerade einmal 24 Jahren ist Benedikt Schnürr bereits eine tragende Säule im Familienbetrieb Wohlgemuth-Schnürr in Rheinhessen. In der dritten Folge meiner Serie „Zukunftswinzer“ erzählt er, wie er Verantwortung übernimmt, wie Vertrauen gewachsen ist – und warum er bei neuen Rebsorten früh auf Zukunft setzt.

60 % Piwi – eine klare Haltung

Schon heute sind rund 60 % der Rebfläche des Weinguts mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PiWis) bestockt – ein deutschlandweit nahezu einmaliger Wert. Für Benedikt ist das keine Notlösung, sondern ein konsequenter Schritt in Richtung zukunftsfähiger Landwirtschaft.

Er sagt: „Wer früh beginnt, hat später einen Vorteil.“ Und diesen Pioniergeist lebt er mit Überzeugung – auch wenn es manchmal bedeutet, Kunden und Fachwelt von neuem Geschmack und neuen Namen zu überzeugen.

Eigene Linie, eigene Handschrift

Neben dem gemeinsamen Sortiment mit seinen Eltern hat Benedikt eine eigene Linie von rund acht Weinen aufgebaut, die durch Spontangärung, reduzierten Schwefeleinsatz und längeren Ausbau geprägt ist. Für ihn ist das nicht nur ein Experimentierfeld, sondern ein Ausdruck seines Stils: pur, klar, individuell.

Benedikt Schnuerr SW2

Persönlich bis zur Haustür – neu gedacht statt anachronistisch

Früher war es gang und gäbe: Winzer fuhren ihre Weine selbst zu den Kunden. Heute wirkt das in Zeiten von Online-Shops, Logistikzentren und Dropshipping fast wie ein Anachronismus.

Doch Benedikt und seine Familie gehen diesen Weg ganz bewusst weiter – nicht aus Nostalgie, sondern aus Überzeugung.

90 % der Weine gehen direkt an Endverbraucher, viele davon werden persönlich ausgeliefert – durch einen eigens angestellten Fahrer, der mehrere Monate im Jahr unterwegs ist. Das schafft Nähe, Kundenbindung und einen Austausch, der weit über „Flasche gegen Geld“ hinausgeht.

In einer zunehmend anonymisierten Weinwelt wird so eine alte Idee zu einem modernen Qualitätsmerkmal: Persönlich, verbindlich, nachhaltig.

Weinfeste mit Musik, Kulinarik und Seele

Dass es beim Weingut Wohlgemuth-Schnürr nicht nur um Flaschen und Zahlen geht, merkt man spätestens, wenn man eines der regelmäßig stattfindenden Events auf dem Hof erlebt. Mehrere Hundert Gäste, Livemusik, gutes Essen, entspannte Atmosphäre – hier wird der Weinbau zum gelebten Kulturgut.

Benedikt erzählt mit spürbarer Freude, wie diese Feste Menschen verbinden – und wie sie ihm selbst Rückhalt und Energie geben.

Die Piwi-Zukunft im Glas: fünf Sorten im Porträt

Im Gespräch werfen wir auch einen genaueren Blick auf einzelne PiWi-Sorten:

Calardis Blanc, Sauvignac, Souvignier Gris, Cabernet Blanc und Muscaris – wie unterscheiden sie sich sensorisch? Wie verhalten sie sich im Ausbau? Und welche Sorte hat das größte Potenzial für die Zukunft?

Benedikt gibt differenzierte Einblicke, schildert Herausforderungen – und erklärt, warum manche Sorten ihr volles Potenzial noch nicht zeigen können.

Vertrauen und Verantwortung

Ein zentrales Thema zieht sich durch das Gespräch: das Vertrauen seiner Eltern, das Benedikt spürbar genießt. Ob Weinbergsentscheidungen, Sortimentsentwicklung oder Stilfragen – vieles darf er frei gestalten. Gleichzeitig spürt er die Verantwortung, die mit dieser Freiheit einhergeht.

Seine Dankbarkeit ist spürbar – und vielleicht ist genau dieses Miteinander der Schlüssel, warum dieser Übergang zwischen Generationen so gut gelingt.

Jetzt reinhören – und Zukunft mitdenken

Die ganze Episode mit Benedikt Schnürr gibt es ab sofort überall, wo es Podcasts gibt – oder direkt hier auf Podigee.

Wenn du mehr über Zukunftsweine, nachhaltigen Weinbau und neue Perspektiven im Glas erfahren willst, dann lade ich dich außerdem herzlich zu meinen kostenlosen Webinaren ein.

Und wer noch tiefer einsteigen will, kann sich jetzt schon auf die nächste Weinkenner Masterclass im Herbst freuen.


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