Der Staffelter Hof in Kröv ist mehr als ein Weingut – er ist ein Ort voller Geschichte, Haltung und Vision. Mit seiner Gründung im Jahr 862 gilt er als eines der ältesten Weingüter der Welt. Doch was ihn heute so besonders macht, ist nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem das, was Jan Matthias Klein daraus gemacht hat.
In Episode 206 von „Genuss im Bus“ treffe ich Jan zu einem intensiven Gespräch über die Transformation eines Traditionsbetriebs. Nach Stationen in Neuseeland, Australien und einem Studium in Weinmarketing in Heilbronn ist Jan 2005 in den Familienbetrieb eingestiegen – und hat ihn seither Stück für Stück neu aufgestellt. Dabei geht es ihm nicht nur um andere Rebsorten oder Anbaumethoden, sondern um ein grundsätzlich neues Verständnis von Weinbau: ökologisch, gemeinschaftlich, kulturell verankert.
„Ich habe irgendwann gemerkt: Es geht nicht nur darum, guten Wein zu machen. Es geht auch darum, wie wir leben wollen“, erzählt Jan im Podcast. Diese Haltung zieht sich durch alles, was heute auf dem Staffelter Hof passiert. Der Betrieb ist bio-zertifiziert, nutzt PiWis wie Muscaris, Sauvignac oder Satin Noir, setzt auf Permakultur und alternative Anbauflächen – nicht nur für Reben, sondern auch für Gemüse, Getreide und Bäume. Ein agroforstliches System entsteht, das Vielfalt, Bodengesundheit und Resilienz fördern soll. Ziel ist die CO₂-Neutralität.
Ein Herzstück des Staffelter Hofs ist aber auch die Gemeinschaft. Nicht nur die Familie, die beim Mittagessen zusammenkommt, sondern auch die vielen internationalen Gastwinzer:innen, die regelmäßig am Hof arbeiten – und oft eigene Weine dort vinifizieren. Und natürlich Gundi, Jans Mutter, die mit ihrem 800 m² großen Gemüsegarten und ihrer offenen Küche für viele das Herz des Hofs ist. Der Staffelter Hof ist ein sozialer Ort, an dem Gastfreundschaft, Kreativität und Austausch gelebt werden.
Dabei ist Jan kein Einzelkämpfer. Er spricht im Podcast über seine Mentoren – Daniel Vollenweider, Thorsten Melsheimer, Rudi Trossen – und seine Mitwirkung an der Initiative „Vision Mosel“, die neue Impulse in die Region bringen soll. Für ihn ist klar: Die Zukunft des Weinbaus entsteht im Dialog – über Grenzen, Generationen und Konventionen hinweg.
Ob technische Pannen, Weinbergsprobleme oder unerwartete Katastrophen - Gerd Klein ist immer zur Stelle
Und dann ist da natürlich der Wein selbst: Etwa zur Hälfte Naturweine, spontan vergoren, ungeschönt, unfiltriert – darunter klangvolle Namen wie "Rizzy Starmust", "Little Red Riding Wolf", „Little Bastard“, „Papa Panda’s Rising“ oder „Orange-Utan“. Die Etiketten sind auffällig, verspielt und mutig – und längst Teil des Erfolgs. „Wenn du willst, dass junge Leute Wein trinken, musst du ihnen auch Wein geben, der sie anspricht“, sagt Jan. Wein ist für ihn Kommunikation – ehrlich, lebendig, zugänglich.
In der Episode sprechen wir über all das – aber auch über Fehler, über Glück, über Musik („Wenn der Staffelter Hof ein Musikstück wäre, dann irgendwas mit Ecken und Kanten, wahrscheinlich komplexer Hardrock“) und über die Freude am Ausprobieren. Es ist ein Gespräch, das Lust macht: auf Zukunft, auf Wandel – und auf Wein.
Neugierig geworden? Dann hör rein in Episode 206 von „Genuss im Bus“ – überall, wo es Podcasts gibt. Und wenn du selbst tiefer in die Welt des Weins eintauchen möchtest, dann dich hier auf meiner Website um: Dort findest du nicht nur die nächsten kostenlosen Live-Webinare (https://www.wolfgangstaudt.com/weinkenner-insights), sondern auch alle Infos zur Weinkenner Masterclass (https://dr-staudt-weinerlebnisse.de) – meiner Ausbildung für alle, die Wein mit Tiefgang entdecken wollen.
Lass es Dir schmecken!
Wolfgang
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