Hansjörg Rebholz - Schüler der ersten Stunde von Hans-Günter Schwarz

Hansjörg Rebholz - Schüler der ersten Stunde von Hans-Günter Schwarz


Hansjörg Rebholz und Hans-Günter Schwarz - in Freundschaft verbunden

Ökonomierat Eduard Rebholz, der Opa von Hansjörg Rebholz, war der erste Winzer der Südpfalz, der sich kompromisslos der Erzeugung qualitativ hochwertiger Weine verschrieben hatte. Ihm gelangen im Zeitabschnitt vom Kriegsende bis zu seinem Tod im Jahre 1966 nicht nur Spitzenweine, die man diesem Gebiet niemals zugetraut hätte, sein Projekt des "Naturweins" widerspruch zugleich in ganz wesentlichen Punkten den gängigen Vorstellungen des damaligen Zeitgeistes.

Er verzichtete sowohl aufs Chapatalisieren als auch auf den Einsatz von Süßreserve und füllte stattdessen in der Regel komplett durchgegorene Weine mit moderatem Alkoholgehalt auf Flaschen. Auch das für damalige Verhältnisse kompromisslos Trockene seiner Weine muss auf seine damaligen Zeitgenossen wie eine Kampfansage gewirkt haben, war es doch noch bis weit die 80er Jahre in der Region üblich, halbtrocken oder gar lieblich unterwegs zu sein.

Hansjoerg Rebholz mit Soehnen

Kompromisslose Fortführung der Familientradition

Eduards Enkel Hansjörg, der heutige Inhaber des Weinguts Ökonomierat Rebholz, hat die Familientradition mittlerweile bereits über 40 Jahre kompromisslos fortgeführt und ist gerade dabei, den Führungsstab an seine beiden Söhnen Hans und Valentin zu übergeben. Sieht von außen alles aus wie geschmiert, doch sein Weg in die Verantwortung für dieses Weingut begann ungemein steinig und so ganz anders, als man sich das gemeinhin wünscht.

Er musste sich nämlich viel früher als erhofft entscheiden, wie er mit diesem Erbe umgeht. Durch den plötzlichen Tod seines Vaters Hans im Januar 1978, kam für den damals gerade mal 19-jährigen ein Thema auf die Agenda, mit dem zu einem so frühen Zeitpunkt niemand - und natürlich er selbst erst recht nicht - gerechnet hatte. Im Grunde seines Herzens war er sich noch gar nicht sicher, ob er wirklich Winzer werden und den Familienbetrieb fortführen wollte. Noch ganz andere Berufswünsche spukten ihm zu dieser Zeit durch den Kopf. So konnte er sich z.B. damals auch eine berufliche Zukunft als Kunstmaler oder Architekt vorstellen, vielleicht hing sein Herz sogar mehr noch an diesen Ideen, als das Winzerhandwerk zu erlernen.

hansjoergbank5

Hansjörg Rebholz findet in Hans-Günter Schwarz einen guten Lehrer und ein bisschen einen Vaterersatz...

Doch die besondere Situation verlangte besondere Entscheidungen. Der plötzliche Tod seines Vaters hatte alles verändert. So entschied sich Hansjörg Rebholz quasi von heute auf morgen, seiner Mutter zur Seite zu springen und das fortzusetzen, was Vater und Grossvater begonnen hatten: Winzer zu werden und die Idee vom „Naturwein“ in die Zukunft zu tragen. Dabei spürte er durchaus auch die Last, die mit dieser Aufgabe verbunden war, wenngleich die ganze Tragweite dieser Entscheidung ihm zunächst - und vielleicht zum Glück - verborgen blieb.

Für Hansjörg Rebholz erwies es sich damals als überaus glücklicher Umstand, dass sein verstorbener Vater Teil eines intakten und einander in Freundschaft verbundenen Winzernetzwerkes war. Dieser Kreis nahm sich seiner an und bewirkte unter anderem, dass er sein zweites Lehrjahr bei Hans-Günter Schwarz, der auch Teil dieser Gemeinschaft war, verbringen konnte. So kam es, dass Hansjörg Rebholz nicht nur der erste Lehrling war, den Hans-Günter Schwarz bei Müller-Catoir ausbildete, sondern durch diese besonderen Umstände den vielleicht besten Lehrer bekam, den ein junger angehender Winzer in der damaligen Zeit bekommen konnte. Und er bekam mit der Zeit noch sehr viel mehr, nämlich einen väterlichen Freund fürs Leben.

Hansjoerg Rebholz Kastanienbusch

...und einen Freund fürs Leben

Auch heute noch pflegen die beiden engen Kontakt und tauschen sich über alles aus, was sie bewegt. Hansjörg sagt: "Es macht immer viel Spaß, mit Hans-Günter zu telefonieren. Er hängt auch so ein bisschen an uns. Er hat uns mitgeprägt, hat Rebholz geprägt, hat mich geprägt. Und was ich ihm ganz hoch anrechne, dass er aus Rebholz und aus mir nie eine Filiale von Müller-Catoir gemacht hat, also einen Betrieb mit derselben Philosophie, sondern er hat mir geholfen, unsere Familientradition konsequent weiterzuführen oder sogar, diese noch ein bisschen konsequenter herauszuarbeiten, also die Richtung beizubehalten und im Detail Optimierungen vorzunehmen."

Weil Hans-Günter Schwarz dem Hansjörg Rebholz so viel bedeutet und u.a. auch sein Trauzeuge war, blickt er im Interview nicht nur auf dieses eine Lehrjahr bei ihm zurück, sondern auf eine ganze Epoche Pfälzer und deutscher Weingeschichte und auch auf rund 40 Jahre Hansjörg Rebholz und seine persönliche Entwicklung. Ein spannendes Interview wartet darauf, gehört zu werden.

Hansjoerg Rebholz HochzeitHans-Günter Schwarz als Trauzeuge von Hansjörg Rebholz



Hans-Günter Schwarz coming soon...

In der nächsten Podcast-Episode in genau zwei Tagen sende ich das Interview mit Hans-Günter Schwarz.

Lass es dir schmecken!

Wolfgang




1 Kommentar

  • herzliche Grüße an Han-Jörg Rebholz. Er war auch als Schüler immer sehr kreativ. Seine Weine konnten nur gut und zu den besten werden.

Was denkst du?