Jonas Dostert ist gerade mal Mitte dreißig und hat erst mit dem Jahrgang 2018 sein Debut gegeben. Es war ein starkes Debut, so stark, dass kaum Zweifel angebracht scheinen, wenn er sein Ziel formuliert: Jonas will die Obermosel als Herkunft besonderer Weine bekannter machen - zunächst im Moselaner Umfeld, dann in Deutschland und schließlich in der ganzen Welt. Doch so famos seine Weine auch immer sein mögen, im Alleingang wird er das nicht schaffen. Es ist ein Generationenprojekt.
Die Obermosel fristet schon seit ewigen Zeiten ein Schattendasein, so lange, dass die Wenigsten hierzulande überhaupt wissen, dass da südwestlich von Trier überhaupt Reben wachsen. Dafür gibt es natürlich Gründe. Wahrscheinlich hat das vergleichsweise kühle Klima in diesem Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg dazu beigetragen, dass hier eine gute Traubenreife stets prekär war und das Gebiet sich deshalb geradezu für die Produktion von Sektgrundweinen anbot.
Seit diesen Geschäft unsicher geworden ist, sind die Betriebe gezwungen, alternative Strategien zu erproben. Betriebsaufgabe oder Selbstvermaktung - das sind die Alternativen. Einer, der zeigt, was möglich ist, ist Jonas Dostert. Er hat nicht nur die Einzigartigkeit der Obermosel erkannt und ein untrügliches Gespür für das Qualitätspotenzial der Region entwickelt, sondern bereits gleich eine passende Strategie gefunden, großartige Weine auf Flaschen zu füllen.
Im Podcast-Interview spreche ich mit ihm darüber, wie ihm das so schnell gelingen konnte. Ich frage ihn nach den originären Qualitätspotenzialen des Gebiets und mit welcher Strategie in Weinberg und Keller dieses Potenzial am besten in die Flasche findet. Alos, hör doch gleich rein in die Episode und lerne den sympathischen und ungemein feinfühligen und achtsamen Jonas ein bisschen kennen.
Die Weine von Jonas Dostert repräsentieren eine einzigartige Stilistik. Sie sind ungemein puristisch und mit viel Finesse ausgestattet. Sie verkörpern eine unglaublich spannende Brücke von der Mosel ins Burgund. In ihnen paaren sich Strenge mit Zartheit, Frische und Spannung mit feinster Eleganz. Sie sind archaisch und ganz und gar seine Geschöpfe. Nicht zuletzt aufgrund ihres langen Ausbaus in älteren Holzfässern besitzen sie ein gutes Reife- und Alterungspotenzial. Ihrem Genuss tut das nur gut. Sie werden subtiler, sanfter und anschmiegsamer. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung, die nur die Zeit beweisen kann.
Zum Teil auf der Maische vergorene Cuvée mit bislang unterschiedlicher Rebsortenzusammensetzung. Verbindet Saftigkeit, Frische und Leichtigkeit mit großer Tiefe.
Ein Elbling der Superklasse. Voller Spannung und Tiefe. Kompromisslos auf Struktur gebaut und zugleich mit Feinheit ausgestattet. Braucht Zeit.
Zeigt wunderschöne Präzision, Reinheit und Tiefe. Ein strahlender Pinot mit viel Frische und Auftrieb.
Lass es Dir schmecken!
Wolfgang
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